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Dreifach Bach zum Abschied des Heinrich-Schütz-Chors

Nach vierundsechzig Jahren ging eine Ära zu Ende. Der Heinrich-Schütz-Chor Hannover, der jahrzehntelang das Chorleben der Region geprägt und mitgestaltet hat, gab am 29. April 2012 sein Abschiedskonzert in der Gartenkirche zu Hannover. Es erklangen drei Werke von Johann Sebastian Bach: das Oster- und das Himmelfahrts-Oratorium sowie die fünfstimmige Motette "Jesu, meine Freude", begleitet vom Barockorchester L'Arco.

1948 als Heinrich-Schütz-Kreis gegründet durch Walter Schindler (fast ein halbes Jahrundert lang Kantor der Gartenkirche), setzte der Chor künstlerische Akzente in der Landeshauptstadt, die sich nach dem Krieg neu formieren musste, gesellschaftlich wie kulturell. Neben den Kantaten und Oratorien Bachs und ausgewählten Alten Meistern standen Werke zeitgenössischer Komponisten im Fokus dieses Klangkörpers, den Schindler bis 1986 leitete. Einer seiner Nachfolger war übrigens Peter Marino (2004 bis 2007), den wir 2010 beim unserem Jubiläumsfestkonzert im NDR als vorzüglichen Dirigenten (Auszüge aus dem "Fliegenden Holländer" und aus den "Meistersingern") erleben konnten.

Der Heinrich-Schütz-Chor, der noch 2011 durch mehrere Aufführungen selten gehörter Schumann-Spätwerke (Missa c-Moll und Requiem Des-Dur, gemeinsam mit dem Oratorienchor Burgwedel) Aufmerksamkeit erregte, überzeugte bei seinem Abschiedskonzert unter der souveränen Leitung Martin Hureks durch Intonationsreinheit, Lebendigkeit, rhythmische Präzision und klangliche Präsenz der etwa 30 Sängerinnen und 15 Sänger.

Unter den Solisten (allesamt versiert und bestens präpariert) stach die Sopranistin Antonia Bourvé angenehm hervor, zum Beispiel wegen ihrer stimmlichen Strahlkraft und Ausgewogenheit sowie ihrer glasklaren Diktion, was der nicht unkomplizierten Akustik in der neugotischen Gartenkirche gut tat. Antonia Bourvé war übrigens 2005 Stipendiatin des RWV Karlsruhe. Was folgern wir daraus? Erstens: Richtig gute wagnertaugliche Stimmen eignen sich für viele Epochen, Gattungen, Stile und Räume. Zweitens: Die weltweiten Wagnerverbände beweisen stets den richtigen Riecher, wenn es um die Suche nach vielseitigen Talenten geht.

Langanhaltender, begeisterter Beifall mit berechtigten Bravorufen bei den über fünfhundert Konzertbesuchern. Wir bedauern das Ende dieses relativ modernen Traditionschores und rufen dazu auf: Singt weiter!

 

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